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Fotobericht Juni 2024!

Updated: May 31





Liebe Freunde im Herrn,

 

Grüße aus der riesigen Mexiko-Stadt, wo die Sonne in diesen Wochen ungewöhnlich heiß scheint. Wir sehnen uns nach dem Antreten des Regens, der sich irgendwie furchtbar verspätet hat und der uns normalerweise zu dieser Jahreszeit eine sehr angenehme Kühle beschert ...

Es gibt viel zu erzählen von all dem, was seit meinem letzten Brief geschehen ist. Sie werden diesen Brief wahrscheinlich Mitte-Juni erhalten. So Gott will, werden wir Anfang Juni endlich die Krankenkasse für arme Priester in Mexiko ins Leben rufen. Wir fangen mit zehn Priestern an, für die wir Unterstützung gefunden haben. Das ist ein Unterfangen, das wegen Bürokratie und Organisation fast zwei Jahre gebraucht hat, um einfach anzufangen (fast ein ganzes Jahr, um eine Steuernummer zu erhalten!). Ich bin aber von dem Projekt sehr begeistert. Sie können sich schwer vorstellen, wie prekär es wird, wenn ein Priester – jung oder alt – in Mexiko unversichert krank wird oder einen Unfall hat. Da Mexiko eine Mischung aus Öffentlichem und Privatem im Gesundheitswesen hat, gibt es immer eine gewaltige, undurchschaubare Auswahl an Möglichkeiten, die dann auch sehr teuer werden können. Unversicherte Menschen haben Angst davor, in ein Krankenhaus geliefert zu werden, das dann große Schulden aufwerfen könnte. Sie haben aber auch Angst davor, in ein öffentliches Krankenhaus zu kommen, das unter Überlastung, Mangel an Arzneimitteln und Personal usw. leidet. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, was den Fortschritt dieses Projekts betrifft, aber es scheint wirklich auf der richtigen Bahn zu laufen!

In meinem letzten Brief habe ich ausführlich über das Programm berichtet, das armen Priestern einen bescheiden aber zuverlässigen monatlichen Gehalt sichert. Sie werden sich daran erinnern, dass das Hauptziel dieses Projekts die finanzielle Unabhängigkeit der Priester ist, damit sie sich der Seelsorge völlig widmen können. Als ich bei der Zusammenstellung des heutigen Fotoberichts die Fotos der unterstützten Priester geblättert habe, habe ich festgestellt, wie sehr diese Unterstützung die Glaubensausbildung von Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Ich danke Ihnen herzlich, denn durch Ihre Unterstützung gibt es Priester, die Zeit für ihre Jugendlichen haben! In Europa gibt es an nur wenigen Stellen solch zahlreiche Kinder- und Jugendgruppen in den Pfarrgemeinden, wie in den Ländern von Afrika, wo wir unterstützen. Auch in Lateinamerika sind die Möglichkeiten enorm. Bitte schauen Sie sich die Bilder an, und genießen Sie sie! Kinder, die wirklich das Evangelium kennenlernen, werden es immer im Herzen tragen.

Die regelmäßige, monatliche Hilfe sorgt auch dafür, dass die Priester ein bisschen vorplanen können. Ich habe auch ein Foto vom Bau des Pfarrhauses von Padre Misael in der Diözese von Zacatecoluca im kleinen El Salvador beigefügt. Vor ein paar Jahren habe ich in einem Brief von ihm erzählt: Als er seine damals neue Pfarrei übernommen hat, gab es überhaupt kein Pfarrhaus und er musste auf dem Boden der Kirche schlafen, in einem „Zimmer“, das er mit aufgehängten Bettlaken vom Gottesdienstbereich abgegrenzt hatte. Trotz des Fortschritts in nationaler Sicherheit bleibt El Salvador ein sehr armes Land, wo ein normaler Pfarrer oft nicht einmal über 100 € pro Woche verfügt: für den Unterhalt der Pfarrei, für seinen eigenen Unterhalt!

Mit Bezug auf das Wachstum der Glaubensschule in Afrika kann ich berichten, dass die Schüler des ersten Jahrgangs der Niederlassung in der nordostnigerianischen Diözese von Jalingo ihre Abschlussfeier gehabt haben (s. Bild im Fotobericht). Die Niederlassung in Jalingo, sowie die Niederlassungen in Pankshin und Sokoto, befinden sich in dem Teil von Nigeria, der von ständiger, konfessioneller Gewalt geprägt ist. Die Schüler können manchmal wegen der Ausgangssperre nicht einmal zum Unterricht, und in allen drei Diözesen sind in den letzten Jahren (bzw. auch im letzten Jahr) Priester, Ordensfrauen und Laien durch Gewalt ums Leben gekommen, nur weil sie Christen sind. Deswegen ist diese Abschlussfeier um so erfreulicher für mein Team, das diese Schüler aus der Ferne begleitet. Ich habe auch ein Foto von einem typischen Klassenzimmer in Nordostnigeria eingeschlossen. Das Foto kann leider nicht übermitteln, dass dieser Unterricht bei 36 Grad-Hitze stattfindet!

Auf der anderen Seite Afrikas, in Südsudan, bemühen wir uns, Fuß zu fassen. Zwei Diözesen haben den Wunsch geäußert, die Glaubensschule zu gründen und wir haben sogar ein entsprechendes Team vor Ort ausgebildet. Krankheit, Armut, Analphabetentum und Gewalt sind an der Tagesordnung, und sind unsere Gegner: Es kann Monate dauern, bis wir wieder Kontakt mit einem Team aufnehmen, weil das Internet oder der Strom einfach ausfällt. Sie sehen im Fotobericht ein Bild von Jugendlichen, die in der Diözese Wau zu einem Treffen zur Bildung der Glaubensschule zusammengekommen sind. Bitte beten Sie für dieses Projekt und für die vielen Menschen, die mehr über ihren Glauben wissen wollen.

An andereren Teilen Afrikas geht es erheblich besser. Die Schule in Tansania wächst von Diözese zu Diözese und ich bin gerade dabei, die Übersetzung des Lehrmaterials in Swahili zu organisieren (und zu finanzieren!). Tansania ist eine Seltenheit in Afrika, wo eine einzige Landessprache wirklich überall gesprochen wird. Das hat Vorteile. Der Nachteil für uns ist aber, dass viel weniger Menschen das Englische beherrschen, wie in Ländern, wo eine Vielfalt an Sprachen Englisch zur ligua franca gemacht hat. Also müssen wir das Lehrmaterial in Swahili haben!

Im letzten Brief habe ich auch ein bisschen über die Mühen der Kirche in Nicaragua berichtet. Beim letzten Überblick war schon 18 % des Klerus aus dem Land ausgewiesen. Zusammen mit sehr engagierten Katholiken in den USA, die im Bereich „soziale Medien“ missionieren, habe ich ein YouTube-Video über die Lage in Nicaragua gedreht. Das Video hat geholfen, neue Wohltäter für diese Projekte im englischen Sprachraum zu finden. Ich habe selber gelernt, wie man einem YouTube-Video Untertitel zufügt und so eine deutschsprachige Version (mindestens durch Untertitel) zusammengebastelt. Das können Sie besichtigen, indem Sie auf unsere Webseite gehen (www.kanela.org) und oben auf die Taste „Neues Video“ drücken.

Was das Persönliche betrifft: Ich mache jedes Jahr 8-tägige geistliche Schweigeexerzitien. Das habe ich Ende Februar unternehmen können. Das ist im Leben jedes Priesters so wichtig! Wie schnell vergessen wir – auch wir Priester – dass das Gebet und das Zusammensein mit dem Herrn viel, viel wichtiger sind, als all das Tun. Ich habe während der Exerzitien besonders für Sie, Ihre Familien und Ihre Anliegen gebetet.

Im Monat März haben die verschiedenen KANELA-Stiftungen und Vereine (Mexiko, USA, Deutschland und Kanada) ihre jährliche Planungswoche bzw. Klausur absolviert.  Ich muss mir ein bisschen Gewalt antun, um für eine Woche mich hinzusetzen und nur zu denken. Muss aber sein! Es sind wahrscheinlich die unangenehmen Aufgaben, die dem Herrn am meisten gefallen ...

All das lässt mich an etwas denken, das ich am Anfang des Sommers und – hoffentlich für Sie – der Sommerferien mit Ihnen besprechen will. Unsere Werke brauchen Ihr Gebet. Ja, ich wage es zu sagen: Sie selber brauchen Ihr eigenes Gebet. Und jetzt kommt der Sommer, und wie ich hoffe viele angenehme Beschäftigungen für Sie. Darf ich vorschlagen, dass wir alle den Vorsatz machen, auch Zeit für den Herrn in dieser Sommerzeit nehmen? Es muss nicht viel sein, aber es hilft, einen ganz konkreten Vorsatz zu haben, bevor alles im Sommer losgeht. Bei manchen wird es was ganz Einfaches, wie das Beibehalten des Morgengebets, sein. Bei anderen kann der Vorsatz sein, dass ich bei einem bestimmten Menschen, mit dem ich Zeit verbringen werde, besonders christlich handele. Der Hl. Geist wird einem jeden von uns einen guten Vorschlag machen, daran habe ich keinen Zweifel! Mit diesem Gedanken wünsche ich Ihnen einen schönen, gesegneten Sommer. Ihr


Father Robert

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