Dein Reich komme!
Mexiko-Stadt, den 1. November 2019
Liebe Freunde im Herrn,
Grüße von unterwegs. Der Sommer war lang! Ich war viel unterwegs in Texas, wo mehrere Pfarreien mir erlaubt haben, für den Wiederaufbau von Kirchen und Häusern zu sammeln, die vor zwei Jahren während der Erdbeben in Mexiko-Stadt zerstört oder außer Gefecht gesetzt wurden. Ich kann die Tüchtigkeit der Texaner nur bewundern: sie verbringen die meisten Monate des Jahres in mehr als 40 Grad Hitze. Ich musste mir Gärtnerhandschuhe besorgen, denn die Haut meiner Hände am Steuer hat sich beim Befahren der langen Strecken so gebrannt! Und aus diesem anscheinend nutzlosen Land hat man eine Volkswirtschaft aufgebaut, die größer ist, als die von Südkorea oder von Kanada! Der Mensch ist was Erstaunliches...
Und damit will ich diesen Brief anfangen: mit den Anstrengungen, das USA-Büro wachsen zu lassen. Wenn Sie meine Briefe die letzten Jahre gelesen haben, dann wissen Sie, dass ich versuche, die US-amerikanische Mentalität zu verstehen und das Fundraising des KANELA-Vereins dort zu etablieren. Das geht sehr langsam und hat bestimmt damit zu tun, dass die Sachen in den USA ganz anders sind. Das ist aber keine Ausrede! Man muss die Arbeit einfach anpacken und lernen, wie die Sachen anderswo gemacht werden... Und deswegen diese Missionen in den USA. Ich habe in vielen Pfarreien in Texas, New York und Kalifornien gepredigt. Das hat mich sehr an meine Jahre als Seminarist in Deutschland erinnert, als ich zusammen mit Bruder Jauri fast jedes Wochenende Pfarreien besucht habe, um Studienbörsen für Priesteramtskandidaten zu suchen.
Es ist noch unklar, ob das in den USA was Großes gebracht hat. Denn dort predigt man eine Mission, es wird gesammelt, das Gesammelte wird an die Diözese überwiesen und erst dann wird an uns überwiesen. Ich hoffe sehr, vorm Jahresende Genaueres zu wissen. Allerdings hat es sich herausgestellt, dass diese Missionen nicht die beste Weise sind, neue Wohltäter für KANELA zu gewinnen (aus mehreren Gründen, aber vor allem aus dem Grund, dass die meisten amerikanischen Diözesen es verbieten, Leute um langfristige Unterstützung zu bitten). Allerdings „gereicht alles zum Guten“ (Röm 8, 2). Der häufige Kontakt zu den USA hat mir gezeigt, dass ein starker Auftritt in elektronischen Medien (wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram) dort für ein erfolgreiches Fundraising-Programm wesentlich ist. Ich bin dabei, diesen Auftritt mit neugewonnenen Freunden zu entwickeln und werde Sie auf dem Laufenden halten.
Mit Bezug auf die Projekte kann ich mitteilen, dass wir unseren Verpflichtungen nachkommen konnten. Die Vollzeitkatecheten, die Glaubensschule, der Wiederaufbau in Mexiko: alles, was wir als Verein versprochen haben, das haben wir zahlen können. Leider haben wir nichts Weiteres tun können, denn die Kassen sind für so was leer. Ich hoffe, dass das damit zu tun hat, dass ich die Zeit in einen nachhaltigen Aufbau des USA-Büros investiere. Das kann nur die Zeit nachweisen oder widersprechen...
Glücklicherweise wächst rasch die Glaubensschule im Süden Afrikas. Kurse werden jetzt in der Diözese Ndola in Sambia regelmäßig erteilt. Lange habe ich mit dem Problem gehadert, wie besuche ich die verschiedenen Schulen, um den jährlichen Bewertungsbesuch zu realisieren? Ich habe die Zeit einfach nicht. Ein Vorstandsmitglied des KANELA-Vereins in den USA hat eine großartige Idee gehabt: Wir sollen eine Gruppe von Wohltätern zusammenbringen, die auch eine entsprechende theologische Ausbildung haben, um bei einem solchen Besuch mitarbeiten zu können. Dann würden wir uns in Afrika treffen für zwei Tage Vorbereitung. Danach gehen wir auseinander: ich versuche, Paare zu bilden und sie in die verschiedenen Diözesen zu schicken, wo die Schule schon besteht. Nach fünf Tagen kommen wir wieder zusammen, um die Ergebnisse der Besuche zu bewerten. Auf diese Weise können wir in einer Woche die Besuche wahrnehmen, für die ich sonst – allein – zwei Monate bräuchte.
Ich versuche, dieses Projekt für Mai oder Juni zu organisieren. Falls es unter meinen deutschsprachigen Freunden Interesse gibt, bitte geben Sie mir Bescheid!
Auch zum Thema Afrika: der Bau des Hauptsitzes der Glaubensschule für Afrika ist fast fertig. Als Verein haben wir darauf bestanden, dass Wohltäter vor Ort – d.h. in Nigeria – auch einen Teil (auch wenn einen Bruchteil) des Baus tragen. Das ist das Einzige, das noch fehlt: viel versprechen, wenig zahlen! Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass der gute Father Andrew seine Landsleute dazu bringt, das Versprochene zu überweisen. Dann werden Sie eine feierliche Einladung zur Einweihung bekommen.
Es gäbe viel Weiteres zu erzählen. Ich bin dabei, eine Niederlassung von KANELA in Kanada zu gründen, da wir dort einen kleinen Kern von Wohltätern gebildet haben und da es ihnen – trotz der Globalisierung – unheimlich schwierig ist, Schecks und Überweisungen nach USA zu schicken. Ich bin auch vor einigen Monaten darum gebeten, Hilfe in drei Pfarreien in Mexiko-Stadt zu leisten, die aus verschiedensten Gründen ohne Pfarrer geblieben sind. Das macht die Büroarbeit nicht einfacher, da ich sie ständig für eine Messfeier, einen Segen oder eine Krankensalbung unterbrechen muss. Da hat mich aber meine Ausbildung sehr klar gelehrt, was „der bessere Teil“ ist: diese Unterbrechungen sind große Segen, die bestimmt die restlichen Aufgaben fruchtbar machen.
Liebe Freunde, ich muss jetzt Schluss machen! Ich brauche gerade dringend:
· Matratzen für die Glaubensschule in Ndola, Sambia, da die Schüler aus den Dörfern dort übernachten müssen. 1 Matratze = ungefähr 35,- €
· Bibeln für die Glaubensschule in Mongu, Sambia. Wegen der hohen Versandkosten ist es günstiger, die Bibeln einfach dort zu kaufen. Wir brauchen 100 Bibeln, die je 7 € kosten.
· Letztens, Unterstützung für die Gehälter der Vollzeitkatecheten in El Salvador. Es war mein ernster Wunsch, 2019 einen neuen Vollzeitkatecheten in El Salvador zu sponsern. Das haben wir noch nicht geschafft.
· Dass Sie diesen Brief an möglicherweise Interessierte weitergeben. KANELA braucht neue Wohltäter im deutschen Sprachraum!
Verzeihung, wenn ich die Bedürfnisse einfach so auf den Tisch lege: die Amerikaner bringen mir einen etwas direkten Fundraising-Ansatz bei!
Wir brauchen auch Gebet! Mitte Dezember sollte unsere 1. große Limettenernte bereit sein. Bitten wir den Herrn der Ernte! Beten Sie auch für die vielen Missionare, die wir nicht finanziell unterstützen können. In diesem Sinn lege ich ein Gebetskärtchen bei, auf dem ein Missionsgebet von Papst Johanes Paul II. gedruckt ist. Wollen Sie es bitte hin und wieder beten? Viel Segen!
(P. Robert Havens)
Anschrift in Mexiko: Bosques de la Reforma 486 – Col.Bosques de las Lomas – 11700 Ciudad de México – MEXIKO
Der Freundeskreis für die Unterstützung der katholischen Neuevangelisierung in Lateinamerika und Afrika, e.V. ist wegen Förderung gemeinnütziger Zwecke von der Körperschaftssteuer befreit. Unsere Spender erhalten von uns im Laufe des Jahres eine gesonderte Zuwendungsbestätigung (Spendenquittung). Sie erhalten auch jährlich einen Bericht über die Anwendung der erworbenen Spenden.
KANELA, e.V. Am Schlossberg 3 85104 Pförring-Wackerstein kaneladeutschland@gmail.com
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